Segelregatta „Rheinwoche“ mit Hindernissen
Eigentlich sollte die Rheinwoche am zweiten Wettkampftag nur Station in Porz machen, die Segel einrollen und dann Party auf der großen Wiese. Soweit alles wie immer. Doch schon im Vorfeld wurden die Pläne umgeschmissen. Diesmal war es nicht der Zündorfer Yachthafen, der mit dem Schlamm Probleme bereitete, sonden der Zielhafen in Leverkusen-Hitdorf. Wegen des Schlamms im Hafen hätten die Schiffe nicht einlaufen können. Die Regatta wurde also kurzerhand um eine Etappe gekappt. Das bedeutete für den CfWP eine Menge Aufwand, denn statt am Pfingsmontag den Startschuss für die nächste Etappe zu geben, hieß es auskranen. Da musste at hoc der große Hubkran her, um den Großteil der 93 gestarteten Boote am Montag aus dem Wasser zu hieven. Bis in den Nachmittag ging das Ganze, so dass die Ruderer die von der Lahntour kamen ihre Hänger vor dem Parkplatz ausladen mussten, weil der Kran den Weg zum Bootshaus versperrte.
Aber, alles gut gegangen, sagt Friedhelm Teutschbein, der sich um alles gekümmert hat. „Wir haben dem Club alle Ehre gemacht. Für uns war die Rheinwoche ein voller Erfolg“. Das war wohl auch noch die Übung vom letzten Jahr, da hatte der CfWP die gesamte Regatta ausgetragen. Diesmal war der Yacht-Club Rhein-Mosel Ausrichter der Rheinwoche.
Schon der Start wollte nicht richtig klappen
Gestartet war die Segelregatta am Samstag vor Pfingsten in Koblenz. Aber nicht gleich beim ersten Mal. Kurz nach dem Anschuss musste wegen Hagel, Regen und Sturm abgebrochen werden. Erst später ging es dann bis Brohl weiter. Manche mussten die ganze erste Etappe im Schlepptau von Begleitbooten des DLRG zurücklegen. Wer es dann von Brohl über Mondorf nach Zündorf geschafft hatte, wußte am Nachmittag, was er getan hatte. Glücklich aber erschöpft legten die „Piraten“ zu guter Letzt am Rudersteg an. Die letzte Etappe hatte es mit über 20 Kilometern in sich gehabt.
Familie Hofmann von Kap-hevv war gleich mit mehreren Booten der Bootsklasse „Pirat“ dabei und hatte schon die ersten beiden Plätze dieser Klasse unter sich ausgemacht. In einem der Piraten-Boote lief Friedrich mit seinem Vater Karl sichtlich erschöpft, aber froh in den Züdorfer Hafen ein. „Der hat jetzt über 20 Kilometer zurückgelegt“, sagte Karl Hofmann von Kap-hevv erklärend. Immernhin war der erwartete große Regen ausgeblieben. Zeitweise blies aber wohl ein so starker Wind, dass Friedrich, mit 12 Jahren einer der jüngsten Regattateilnehmer, fast ins Wasser gefallen wäre. Zum Glück ist er noch mal mit dem Schrecken davon gekommen.
Wie du mir, so ich dir
Gefeiert wurde dann auf der Trailerwiese noch bis 23 Uhr. Die Eureka, das Passagierschiff stand bereit, um die müden Gäste aufzunehmen. Nachdem am Montag alle Boote ausgekrant waren, wusste auch Friedhelm, was er getan hatte. „Ich denke dann immer: ‚Ich mach das nie mehr!‘ und dann ist es doch irgendwie schön zu sehen, dass alles läuft.“ Für Friedhelm ist es auch im Sinne der Mitglieder wichtig, dass der Club Teil der Regatta ist. „Wir haben die Leute freundlich aufgenommen und das öffnet uns dann auch die Tore, dass wir in anderen Häfen anlegen können und willkommen sind.“
Gewonnen hat das Rennen übrigens ganz adelig die Yacht „Konig Ludwig“ unter Steuermann Luitpold Prinz von Bayern.
Der CfWP wurde von Hauke Sulzmeier vertreten. Er belegte mit der „Hellas“ Platz 12/Yardstick 110. Auch dafür „Herzlichen Glückwunsch“.
Text: Gaby Reucher
Und hier Bilder vom Auskranen von Wilma Wilms