Neuer Kilometerrekord der Ruderer, wenig Wasser für Motor- und Segelboote – So war 2018
Eine kleine Bilanz von 2018 und ein Ausblick auf dieses Jahr, mit Zahlen, Daten, Fakten und Emotionen: 2018 war vom Niedrigwasser geprägt. Für die Segler und die Motorbootfahrer wurde die Winterpause äußerst spät eingeläutet. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes musste der Termin für den Hubkran bis Mitte Dezember verschoben werden. Dabei waren im März 2018 über 6000 Tonnen Schlamm aus dem Hafen gebaggert worden, um die Boote im Hafen auch bei niedrigem Pegel manövrierfähig zu halten.
Zum Glück geschah das rechtzeitig vor der Segelregatta „Rheinwoche“, die im Mai 2018 unter großem Einsatz der SeMo-Clubmitglieder in Porz startete. In diesem Jahr führt die Rheinwoche von Düsseldorf nach Arnheim.
Für die Ruderer war es bei Niedrigwasser zwar anstrengend zu rudern, aber durch die Einschränkungen der Berufsschifffahrt auch von Vorteil. „Bei der Hitze war unser Sport schweißtreibend. Gerade bei längeren Strecken auf den verschiedenen Flüssen hieß das: Starke Anstrengung, viel Trinken, und Duchhalten.“ Doch die Frachter, die fahren konnten, fuhren mit weniger Tiefgang und somit auch langsamer. „Selten konnte man den Rhein so ruhig rudern wie im vergangenen Jahr“, sagt Karl. So kamen die Ruderer 2018 mit Muskelkraft und Niedrigwasser auf eine Höchstleistung von über 67 000 geruderten Kilometern. Das waren rund 10 000 Kilometer mehr als im vergangenen Jahr und für den Club ein neuer Rekord.
Ob die Porzer damit auch in der Gesamtwertung des Deutschen Ruderverbandes wieder weiter nach oben rücken, wird noch ausgewertet. An reinen Wanderkilometern haben die 106 aktiven Ruderer 26614 Kilometer zurückgelegt. Die Touren waren auf Lahn, Weser, Elbe, Mosel, Main, Ems, Sparne (NL), Ruhr, und Berliner Gewässern. 30 Leute haben ihr Fahrtenabzeichen geschafft. Durch das niedrige Wasser, so meint Norbert, seien die Boote auch von größeren Bootsschäden verschont geblieben.
Neue Boote, unzugängliche Häfen
Wer so viel rudert, braucht neue Boote. Allein im letzten Jahr konnte der Verein mit Hilfe von städtischen Zuschüssen drei moderne Ruderboote anschaffen, die nicht nur den neuesten Sicherheitsbestimmungen entsprechen, sondern auch den Bedürfnissen älterer Ruderer gerecht werden durch Erleichterungen beim Einstieg.
Das Niedrigwasser war natürlich nicht nur ein Problem für den CfWP. Im Sommer konnten auch andere Häfen entlang des Rheins kaum angefahren werden, das erschwerte längere Ausflugsfahrten der Segler und Motorbootfahrer. „Nur durch ständige Beobachtung der Pegel und gute Ortskenntnis konnte man ein kleines Zeitfenster für Überführungen finden“, sagt Marcus Schüler im Rückblick. Er selbst konnte lange Zeit mit seinem Segelschiff den Zündorfer Hafen gar nicht ansteuern, weil man nicht nur schwer raus, sondern auch schwer rein kam. „Für viele Sportboote war der Rhein zwar noch befahrbar aber nicht die Häfen“. Die Motor- und Segelboote liegen noch bis zum Frühjahr auf dem Trocken. Der Einkrantermin ist für den 30. März angesetzt.
Um den Porzer Bürgern den Hafen und den Wassersport näher zu bringen, wird es am 4. Mai erstmals einen Tag der offenen Tür beim CfWP geben. Dabei kann dann auch der bis dahin neu renovierte Fitnessraum besichtigt werden. Schade, dass Rudolf Trum nicht mehr dabei sein wird. Kurz vor Weihnachten starb der frühere Vorsitzende und Ehrenmitglied des Clubs sowie letzter Oberstadtdirektor der Stadt Porz. (Siehe Nachruf)
Hubkran krante Brücke ein
Zum Abschied des Jahres lag dann genau zu Sylvester die Ruderbrücke hoch und trocken. Alle Bewegungsversuche blieben erfolglos. „Die schnellen Wechsel des Wasserstands überraschen offensichtlich immer wieder“, meint Marcus. Wie beim Auskranen der Boote musste der Hubkran ran, um den Steg wieder ins Wasser zu bringen. Norbert hat alles im Bild festgehalten.
Im Hafen steht die nächste größere Aktion im Herbst 2019 an. „Wir haben versucht einen neuen Nutzungsvertrag für den Hafen auszuhandeln. Jetzt 2019 soll er uns zugeschickt werden. Daran hängt die Finanzierung für die dringende Erneuerung der Dalben. Es zieht sich wie normal in ungeahnte Längen,“ meint Marcus, der seine unermüdlichen Amtsgänge wahrscheinlich schon gar nicht mehr zählen kann. Wenn alles klappt und auch die letzten bürokratischen Hürden überwunden werden, könnten die neuen Dalben im Herbst kommen. Weitere Infos gibt es spätestens auf der Hauptversammlung.
Wollt ihr noch was zum Wirt wissen?
Dazu ein Abschlusswort von Marcus: „Gastronomisch war 2018 für den Vorstand und die Mitglieder schrecklich. Wir hoffen dass sich so etwas nicht wiederholt.“ Ab dem 01.03. 2019 soll wieder alles in geregelten Bahnen laufen. Der Vertrag mit dem neuen Wirt ist bereits unterschrieben. Näheres in Kürze.
„Große Lichtblicke waren die in kompletter Eigenregie durchgeführte Nikolausfeier und die Silvesterparty. Beide Feiern haben zum einen den Zusammenhalt gestärkt und zum anderen gezeigt, dass wir gemeinsam auch solche Situationen (ohne Wirt) meistern können.“