Neuer Hafen, neue Boote
Gleich zweimal hatte der CfWP Grund zu feiern. Mit Musik, großem Buffet und bester Laune wurde der neue Hafen am 2. Oktober eingeweiht. Für die Segnung waren extra der katholische Pfarrer Otto Langel und der evangelische Pastor Rolf Theobold erschienen. Eine Woche zuvor, am 25. September, hatten die Ruderer das neue Boot „Rudi Trum“ eingeweiht, da durfte die übliche Sekttaufe nicht fehlen, wenn auch ohne Geistlichen Beistand. „Wir wünschen dir allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“, mit diesen Worten taufte Gabi Trum-Engels beim Ruderfest des CfWP den neuen Fünfer auf den Namen ihres verstorbenen Vaters, „Rudi Trum“. „Das hätte meinen Vater sehr gefreut, dass ein Boot nach ihm benannt wird“, sagte sie zu den umstehenden Clubmitgliedern.
Rudi Trum und der Hafenausbau
Rudi Trum war in den 70er Jahren Stadtdirektor der damaligen Stadt Porz. „Er hat viele Projekte, wie den Hafen und die Groov-Anlage angestoßen, dafür sind wir ihm dankbar“, sagte Karl Reiners (Vorsitzender Ruder-Abt.) in seiner Rede. Rudi Trum war im Club für Wassersport in verschiedenen Ämtern tätig, zuletzt als Vorsitzender des Ältestenrates. 1975 wurde mit dem Bau des Hafens begonnen. Eine Generalüberholung der Anlage war schon lange fällig. Seit gefühlten Ewigkeiten haben sich Marcus Schüler (Vorsitzender Gesamtverein CfWP) und Friedhelm Teutschbein (Vorsitzender Semo-Abt.) darum bemüht, die Hafensanierung trotz aller bürokratischer und finanziellen Hürden in die Wege zu leiten. Wegen neuer Sicherheitsbestimmungen musste alles besser ausgestattet werden als vorher und ähnlich wie bei der Elbphilharmonie: Die Kosten stiegen mit jeder neuen Auflage. Der entscheidende Schritt war die finanzielle Unterstützung durch das Land NRW im Rahmen des Programms „Moderne Sportstätte 2022“ Zur Einweihung des neuen Hafens wurde denn auch eine Tafel mit entsprechender Aufschrift angebracht. Die zweite Einweihung hätte Rudi Trum sicher gerne noch miterlebt.
Das Boot, das seinen Namen trägt, ist das zweite Ruderboot des Vereins, das wegen seines tiefen Einstiegs besonders für ältere Mitglieder geeignet ist. „Rudi war ein wandelndes Lexikon, wenn ich mal eine Frage für eine Rede hatte“, sagte Karl bei der Bootstaufe und erzählte einige Anekdoten, die er mit Rudi erlebt hatte. Etwa dass er bei bestimmten Rudertouren gerne die Stoppuhr mitnahm und der Mannschaft entsprechend einheizte, wenn die Zeit für eine gewohnte Kilometerstrecke überschritten wurde. Anschließend wurde das Boot noch mit einer kleinen Jungfernfahrt auf dem Rhein eingeweiht.
Die Heizung läuft
A pro Pos einheizen: Mit der Bootstaufe am 25. 9. wurde auch die neue Heizungsanlage des CfWP offiziell eingeweiht im Beisein von Vertretern der Stadt. Die neue Heizung konnte ebenfalls von einem Fördertopf profitieren, finanziell unterstützt vom Sportamt der Stadt Köln. Die neue Anlage
wird voraussichtlich mindestens 3000 Euro an Energie-Kosten im Jahr für den Club einsparen. Norbert, der sich federführend um die Anschaffung der Anlage gekümmert hat, bedankte sich für die finanzielle Baubeihilfe bei den anwesenden Gästen der Stadt, dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister von Porz, Thomas Werner, sowie dem Stellvertreter der Oberbürgermeisterin, Andreas Wolter. Wer wollte konnte die Anlage mit Norbert besichtigen und erfuhr, wie energiesparend die neue Heizungs- und Photovoltaikanlage ist: „Insgesamt erzeugen wir 25 Prozent an Strom von der Gesamtstrommenge des Club-Verbrauchs selbst“, erklärte Norbert.
Andreas Wolter, Stellvertreter der Oberbürgermeisterin, nahm an beiden Festen teil. Bei der Hafeneinweihung war auch noch der Landtagsabgeordnete Florian Braun zu Gast. Rund 300 Gäste aus anderen Vereinen und der Nachbarschaft waren ebenfalls gekommen. „Das war uns wichtig, dass wir die Vereine und alle, die vielleicht durch den Hafenumbau belästigt wurden, einladen“, sagt Friedhelm. Bei dem Ausbau der sich über mehrere Monate zog, hatten sich viele Passanten mit Fragen an ihn gewandt. „Die Leute nehmen ihren Hafen jetzt ganz anders wahr und haben sich dafür interessiert, was wir da machen.“ Das drückt sich übrigens auch in steigenden Mitgliederzahlen bei den SeMos aus.
Die Arbeit hat sich gelohnt
Die vielen Eigenarbeiten, die Clubmitglieder am Hafen ausgeführt haben, haben für einen stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Segel- und Motorbootabteilung gesorgt. „Auch bei den Ruderern möchte ich mich bedanken“, sagt Friedhelm, denn durch die Arbeiten sei der Rudersteg oft nicht problemlos zu nutzen gewesen. „Viele Ruderer haben auch ihren Respekt vor dem großen Hafenprojekt geäußert“, sagt Friedhelm. Der Club habe sich in der letzten Zeit positiv entwickelt, was das Verhältnis der beiden Abteilungen anbelangt. Dabei soll nicht vergessen werden, dass auch die Ruderer mit eigener Muskelkraft dazu beigetragen haben, eins ihrer alten Boote wieder flott zu machen: den alten „Käpt’n Böff“. Es ist ein schönes Klinkerboot aus Holz, das jetzt wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Beim Hafenfest waren auch die beiden neuen Trainerinnen der Seglerjugend anwesend und jugendliche Mitglieder der SeMos haben unermüdlich Waffeln für die kleinen und großen Gäste gebacken. Das Buffet-Angebot, verteilt auf mehrere Standorte, kam vom Restaurant am Yachthafen. Im Ruderkeller präsentierte Wilma Wilms ihre Fotos vom Hafenumbau über Leinwand. Ein Fotobuch dazu ist bei ihr erhältlich. Außerdem lief auf einem Monitor der Film, den Center TV während der Neugestaltung des Hafens gedreht hatte. Musik gab es bis tief in die Nacht und die letzten gingen erst in den Morgenstunden. Friedhelm gönnte sich jetzt erst einmal den wohlverdienten Urlaub in wärmeren Gefilden.
Ihm ist ein riesiger Brocken vom Herzen gefallen. „Ich bin froh, dass kein Unfall passiert ist und alles in der vorgegebenen Zeit fertig wurde“, sagt er. „Da waren wir dann auch stolz, aber auch komplett k.o. “ Jetzt wird am 29. Oktober noch ausgekrant. Die Ruderer haben am 31.10 noch ihre Abfahrt und am 12. November steht die Hauptversammlung an, bei der unter anderem der Vorstand gewählt wird. Danach kann der Club auf eine Corona-geprägte und aufregende Wassersport-Saison zurückblicken.
Hier geht es zu den Fotos (in gewohnter Weise von Wilma Wilms zur Verfügung gestellt):