Bootstaufe, Einweihung des restaurierten Fahnenmastes und die große Grotten-Party oder netter ausgedrückt: die Party im Bootskeller. All das stand auf dem Programm zum Herbstfest. Doch vor dem Fest steht immer die Arbeit und es brauchte viele Helfer, die die Boote aus dem Keller schleppten, bei Regen dann Tische und Bänke in den Keller trugen, Würstchen für den Grill kauften, das Buffet aufbauten und, und, und …. Die Mühe hat sich gelohnt! Die Stimmung war ausgelassen, auch wenn es nicht nur der Sekt war, der die Außenhaut des neuen Fünfers benetzte. Und wer von unten nach oben schaute, konnte schon all die bunten Fähnchen sehen, die am Flaggenmast zur Feier des Tages flatterten.
Die „Spatzenkiste“ ist getauft
„Man könnte sagen, die Spatzen pfeifen es von den Dächern“, leitete Dieter Frangenberg seine Rede zur Bootstaufe ein. Nach zähem Ringen hatte sich nun endlich der Namen „Möschekess“ für ein Boot durchgesetzt, und das heißt auf gut deutsch „Spatzenkiste“. Wer anderes dabei denkt … dem hat Dieter erklärt, wie das ganze zu verstehen ist: „Spatzen sind quirlig und frech – wie die Frauen – und heißen auf Kölsch ‚Mösch‘“, erläuterte er vor der Taufe. (Eine kleine Anspielung darauf, dass ursprünglich einmal ein „Frauenboot“ auf diesen Namen getauft werden sollte.)
„Und wenn man einem, der kein Ruderboot kennt, beschreiben soll, wie das aussieht“, fuhr Dieter fort, „dann sagt man es ist eine spitz zulaufende Kiste, ‚en Kess‘, die mit langen Löffeln angetrieben wird, daher ‚Möschekess‘, ‚Spatzenkiste‘“.
Aussortiert und verkauft wurde für den Neuzugang der „Männerschreck“, eigentlich ein schönes breites Holzklinkerbot, das in früheren Zeiten der Sage nach gerne von den Frauen gerudert wurde. Zuletzt aber doch recht selten, denn das Boot war doch etwas schwerfällig und zu stark reparaturbedürftig. Der Club hat das Boot verkauft. Nur ein paar alte Skulls loderten beim nächtlichen Feuer in den Flammen, kein Boot!
Der neue Fünfer ist nicht nur für die Frauen, sondern vor allen Dingen für die älteren Ruderer gedacht. Viele Mitglieder sind noch mit weit über 70 sportlich aktiv und haben es durch den größeren Fußraum im Boot leichter einzusteigen. Dieter Frangenberg wünschte dem Boot und der Mannschaft „allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.
Fast wie auf der Gorch Fock
Dann wurde der erste Hunger gestillt. Gerda hatte für die Deko ihren Garten geplündert und neben den diversen Salaten konnte man gleich fünft verschiedene „Himbeerträume“ zum Nachtisch testen.
Als es dunkel wurde, und der Flaggenmast im gleißenden Licht eines Strahlers stand, kam der feierliche Moment: Kai-Christian setzte die Trompete an und langsam hisste Segler Hauke Sulzmeier Stück für Stück die Clubfahne. Umweht wurde sie von der Deutschlandfahne, von Fahnen befreundeter Clubs und von den Fahnen der Ruder- Segel- und Motorbootverbände.
„Der Mast ist eine Replik des Besanmastes, des hintersten Mastes der Gorch Fock II“, erzählte Marcus Schüler. „Es gibt eine regelrechte Flaggenkunde und Gesetze, die besagen, welche Flaggen auf den Segelschiffen gehisst werden können, beziehungsweise gehisst werden müssen.“ So gäbe es Regeln, welche Fahne dabei weiter unten oder höher flattern dürfe, erläuterte Schüler. Aber welchem Segler erzähle ich da was …
Der Mast auf dem Gelände des CfWP sei allerdings ein reines Nostalgiestück, sagte Markus, und die ganzen anderen Fahnen und Fähnchen werden nur zu besonderen Anlässen gehisst, wie an diesem Tag. Die Vorsitzenden Karl Reiners von den Ruderern und Friedhelm Teutschbein von den SeMos waren sich einig, dass dieses Fest ein gelungener Auftakt für eine weiterhin gute Zusammenarbeit beider Abteilungen sei.
Premiere der CfWP-Allstars
Bestes Beispiel: Die vier Mitglieder der neuen CfWP-„Allstars“ – fifty/fifty aus SeMos und Ruderern- spielten nach der Flaggenmasteinweihung im Bootskeller noch Alte Seemannsweisen und Kölsche Lieder – und Kölner schunkeln ja bekanntlich auf alles. Danach war dann die Tanzfläche frei, denn Mario, der ja oft zu CfWP-Festen auflegt, hatte echte Schallplatten für die „Vinyl-Pary“ mitgebracht. Der harte Kern tanzte noch bis in die Nach zu den besten Rock-und Popklassikern.
Text: G. Reucher