„Ich taufe dich im Namen meines Vaters auf den Namen Herbert Junge“, sagte Andrea Junge und goss den Sekt über den Bug des neuen Dreiers. „Ich wünsche dir und der Mannschaft allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.“

Andrea tauft das Boot

Während Taufe und Jungfernfahrt im Freien stattfanden, gab es das Büffet im neuen Clubraum. Getränke und Würstchen hatte der Vorstand gespendet, der Rest war selbstgemacht. So wie auch der Raum.

Bei Heiner liefen die Fäden zusammen

„Rund 30 Leute haben bestimmt an dem Raum mitgearbeitet“, schätzte Norbert, der die offizielle Eröffnung des Clubraums mit der großen Schiffsglocke einläutete.

Heiner hatte die Organisation in die Hand genommen, Rolf die Elektrik und Kothes haben die Möbel besorgt. Wolfgang war mit allen baulichen Arbeiten beschäftigt und der Rest war Abriss-, Streich- und Putzkommando. Der Raum steht nun allen Mitgliedern als Clubraum und als Schulungsraum zur Verfügung. Für Sitzungen und Schulungen gibt es entsprechende Belegungspläne.

Herbert Junge, schmal und schnell

Doch erst einmal stand das frisch getaufte Boot im Mittelpunkt. Der Dreier, der gebaut ist wie die „Herrentour“, ist eins von drei neuen Booten, die der CfWP in diesem Jahr anschafft. Beim „Herbert Junge“ handelt es sich um ein Vollkarbonboot, das leicht, schmal, schnell und sicher ist. „Ich habe relativ kurzfristig davon erfahren, dass das Boot auf den Namen meines Vaters getauft werden sollte und war sehr gerührt“, sagte Andrea. 50 Jahre lang war ihr Vater vor seinem Tod Mitglied im Club gewesen. „Er ist darin aufgegangen. Für ihn wäre es die höchstmögliche Ehrung gewesen, dass einmal ein Boot nach ihm benannt wird.“

Herbert Junge war vor allen Dingen mit der Herrentour des Clubs verbunden, die einmal im Jahr stattfindet und bei der ja traditionsgemäß nur Männer an Bord sind. Als er selbst nicht mehr rudern konnte, hat er immer das „Heringsessen“ zur Besprechung der nächsten Herrentour organisiert. Diese Tradition Andrea nach seinem Tod vor vier Jahren seitdem weiter und kommt extra nach Köln, denn eigentlich wohnt sie in der Schweiz.

Eine Würdigung für die älteren Clubmitglieder

Nach der Jungfernfahrt

Andrea mit Karl

Karl hat den Verstorbenen in einer kleinen Ansprache gewürdigt und alle waren gerührt. „Normalerweise schreibt man ja in einer Trauerkarte am Ende, dass man das Mitglied in ehrenvoller Erinnerung behalten wird. Wir wollen Herbert Junge durch die Bootswidmung in Erinnerung behalten.“ Das sei gleichzeitig auch stellvertretend eine Würdigung vieler älterer Clubmitglieder, die sich lange um den Club verdient gemacht haben, denn natürlich könne man nicht jedem einen Bootsnamen widmen. „So viele Boote können wir gar nicht kaufen, die wir mit Namen von verdienstvollen Clubmitgliedern ehren müssten“, sagte Karl. Immerhin stehen dem Verein noch zwei Boote ins Haus, darunter ein Fünfer mit niedrigem Einstieg, der besonders für ältere Clubmitglieder eine Erleichterung sein soll.